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Rittal setzt auf EMKA


Flexibel im Aufbau und sicher in der Anwendung: Um Steuerungs- und Schaltanlagen möglichst schnell aufzubauen und sicher zu betreiben, benötigen Anlagenbauer eine Fülle an elektrotechnischen Komponenten, die im Zusammenspiel vielfältige Anforderungen erfüllen müssen. Dazu gehört auch die Verschlusstechnik, die nicht nur einfach zu bedienen sein sollte, sondern auch gegen das Eindringen von Wasser und Staub schützen muss. Einen Auftrag besonderer Art und Größenordnung erhielt EMKA von Rittal, der mit den neuen Serien AX und KX sein Programm an Klein- und Kompaktgehäusen einem vollständigen Relaunch unterzog. Für EMKA bedeutet dies: höchste Ansprüche an Montagekomfort und IP-Schutz.

HÖCHSTE ANSPRÜCHE AN MONTAGEKOMFORT UND IP-SCHUTZ

Rittal mit Hauptsitz im hessischen Herborn ist weltweit führender Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software und Service. Zu den Topsellern seines Programms gehört das Kompaktschranksystem AE. Mit bislang über 35 Millionen produzierten Exemplaren zählt es zu den meist verwendeten Kompaktgehäusesystemen der Welt. Schaltschränke dieser Art schützen etwa empfindliche Steuerungselektronik vor äußeren Einflüssen und sorgen so und in nahezu allen Branchen und Anwendungsbereichen für maximale Funktionsfähigkeit von Anlagen und reibungslose Abläufe von Prozessen – ob in hochautomatisierten Fertigungsstraßen einer Automobilproduktion, im Maschinenraum von Schiffen oder bei der Signalsteuerung auf Bahnhöfen.

Aufgrund sich verändernder Anforderungen an die Gehäusetechnik hat sich Rittal entschieden, sein Programm an Klein- und Kompaktgehäusen grundlegend weiterzuentwickeln. So kommen etwa durch die steigende Digitalisierung und Automatisierung – getrieben durch Industrie 4.0 – in der Anlagentechnik immer mehr Sensoren und Aktoren zum Einsatz. Dies führt automatisch zu einer größeren Zahl der im Gehäuse zu montierenden Komponenten und damit zu einer größeren Anzahl an Leitungen, die über die Flanschplatte ins Innere geführt werden müssen.

Neuentwicklung mit Schutzzertifikat

Vor diesem Hintergrund hat Rittal seine altbewährten Modelle weiterentwickelt und mit den Serien AX und KX sein komplettes Programm für Kompaktschaltschränke inklusive Kleingehäuse einem Relaunch unterzogen. Das Ergebnis: 30 Prozent weniger Montagezeit, 30 Prozent mehr Raum für Kabel und 30 neue Funktionen. In Anbetracht dessen, dass die Kunden von Rittal weltweit aktiv sind, standen vor allem die verschiedenen Schutzklassen und Approbationen wie der IP-Schutz und die UL-Zulassung im Fokus. Diese garantieren eine globale Einsatzfähigkeit, da die Gehäuse inklusive der homologierten Verschlüsse im Ausland nicht neu abgenommen werden müssen. Die Schutzklasse IK10 beweist zudem den hohen Stoßfestigkeitsgrad der AX- und KX-Serien. Der Platz im Gehäuse ist durch modulare Bauweisen sowie optimierte Ausschnitte und Größen der neuen Serien besser nutzbar. Schienen und Nockenprägung beim AX beispielsweise vereinfachen den Innenausbau. Die Teilereduzierung sorgt für einfache Logistik und Lagerhaltung. Ebenso mühelos geschehen die werkzeuglose Montage der Türen und die direkte Bearbeitung der Flachteile, welche einzeln aus der Verpackung entnommen werden können. Der neue Wandbefestigungshalter kann im Handumdrehen und auch nachträglich von außen leicht und schnell befestigt werden.

EMKA-Vorreiber erfüllt höchste Anforderungen

Um die ideale Kombination aus einfacher Montage und hochwertigem Schutz zu erreichen, waren neben der Konzeption des Gehäuses neue Vorreiberverschlüsse für das sichere Verschließen der Gehäuseklappen bzw. -türen zu entwickeln. Der Vorreiber sollte vor allem folgende Punkte erfüllen: Er muss eine Toleranzunempfindlichkeit angesichts verschiedener Dicken bei der Blechbeschichtung aufweisen. Unabhängig vom Montagedrehmoment sollte die Bedienhaptik bei geringen Verschlusskräften optimiert werden. Außerdem musste die Montage beim Kunden prozesssicher sein und ein erhöhter allgemeiner Wertigkeitseindruck entstehen. Nach einer ausführlichen Marktsondierung stellte sich heraus: Die Vorreiber von EMKA erfüllten für Rittal sämtliche Anforderungen. „Ausschlaggebend für die Vergabe war die Kombination aus Innovation, Lösung der Herausforderung und Bauteilkosten“, so Achim Bloh, Head of Product Development bei Rittal. „Da es zwischen Rittal und EMKA bereits eine langjährige partnerschaftliche Beziehung gibt, fiel uns die Entscheidung angesichts der Qualität sowie des Liefer- und After-Sales-Service nicht schwer.“

Ursprünglich war eine Modifikation des EMKA-Schnellmontage-Vorreibers 1022/1000 geplant, um Stahl- und Edelstahlgehäuse sowohl mit einer Tür als auch mit zwei Türen sicher verschließen zu können. Dieses Konzept musste jedoch noch einmal modifiziert werden. Nun zeigte sich die Entwicklungskompetenz von EMKA: Die Ingenieure entwarfen einen neuartigen Bajonettring, mit dem sich die Verschlüsse einfach, binnen Sekunden sicher und werkzeuglos festdrehen lassen. Nach der Freigabe für den AX Ende 2018 erfolgte im zweiten Quartal 2019 zunächst die Lagererstausstattung. Seit dem Verkaufsstart im ersten Quartal 2020 kommen die EMKA-Vorreiber nun in den verschiedenen Modellen der Serien AX und KX zum Einsatz.

 

Optimaler IP-Schutz und UL-Konformität

„Der Verschluss ist sozusagen ein wesentlicher Mosaikstein im Zusammenspiel aller Komponenten unserer Kompaktgehäuse“, unterstreicht Achim Bloh. „Beim Relaunch unserer Serien war uns vor allem der schnelle und unkomplizierte Einbau wichtig. Mit der Entwicklung des Verschlusses mit Bajonettring-Befestigung ist EMKA ein raffinierter Coup gelungen.“ Zu den wesentlichen Pluspunkten gehören die problemlose Montage und die absolute Aufrechterhaltung von Schutzklassen und Approbationen durch die EMKA-Vorreiber. Letztere erhöhen die Sicherheit und ermöglichen eine Verwendung in vielen Märkten und Branchen, sodass sich auch Kunden in Nordamerika und Asien der UL-konformen Anwendung sicher sein können. Die Kleingehäuse beispielsweise haben vier bis sechs Verschlüsse, um die konforme Verwendung zu garantieren. Sie liegen glatt auf der Tür auf und berücksichtigen dabei sämtliche Toleranzen bei der Blechbeschichtung. Dies garantiert den optimalen Schutz gegen Wasser und Staub. Verbunden mit der werkzeuglosen Montage der Vorreiber innerhalb von Sekunden profitiert der Anwender von einem Zeitgewinn, vor allem bei Mengenprodukten wie den Kompakt- und Kleingehäusen. Ein Vorteil ergibt sich auch bei der Lieferung: Hier sind alle Flachteile der Verpackung einzeln entnehmbar. Sie müssen also nicht erst für die Bearbeitung demontiert werden. Insgesamt gibt es den neuen AX in etwa 40 verschiedenen Abmessungen. Die meisten Modelle sind sowohl in lackiertem Stahlblech als auch in Edelstahlversionen erhältlich. Der Anwender kann also flexibel das zu seinen Anforderungen passende Gehäuse auswählen – inklusive innovativer EMKA-Schnellmontage-Vorreiber.