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Innenliegende Scharniere: Technik und Design perfekt kombiniert

Sie sind meist unsichtbar, aber entscheidend: Innenliegende Scharniere verbinden Türen und Klappen sicher mit dem Gehäuse – und das auf funktionale und zugleich ästhetische Weise.

Verdeckt, manipulationssicher und ästhetisch

Gerade in Anwendungen mit hohen Anforderungen hinsichtlich Design und Sicherheit zeigen sie ihre Stärken. Wo klassische Scharniere an ihre Grenzen stoßen, eröffnen innenliegende Lösungen neue konstruktive Freiheiten. Ein Blick auf Prinzip, Vorteile und typische Einsatzbereiche. Scharniere übernehmen in zahlreichen technischen Anwendungen eine unverzichtbare Funktion: Sie dienen der beweglichen Verbindung zweier Bauteile und ermöglichen eine definierte Drehbewegung. Häufig handelt es sich bei einem der beiden Elemente um den Rahmen eines Gehäuses, Schrankes oder Containers, bei dem anderen um eine bewegliche Tür, Klappe oder Abdeckung. Die Scharnierhälften werden durch Anschrauben, Klipsen oder Anschweißen jeweils an Tür und Gehäuse befestigt. Die drehbare Verbindung erfolgt über einen Scharnierstift, der beide Teile als ortsfeste Achse gelenkig miteinander verbindet.

Zahlreiche Ausführungen von Scharnieren

Je nach Anwendung kommen unterschiedliche Scharnierprinzipien zum Einsatz. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen trennbaren (aushängbaren) und untrennbaren Verbindungen. Während trennbare Scharniere ein einfaches Aushängen der Tür ermöglichen, zum Beispiel für Wartungsarbeiten, bleiben bei untrennbaren Lösungen beide Hälften dauerhaft miteinander verbunden. Zu den gängigen Scharnierbauformen zählen Profilscharniere, Türscharniere, Klappen- und Möbelscharniere, Topfscharniere, Filmscharniere sowie Mehrgelenkscharniere. Diese Vielfalt deckt ein breites Anwendungsspektrum ab – vom einfachen Filmscharnier aus Kunststoff über gestanzte, gerollte und gegossene Ausführungen aus Zink, Aluminium, Stahl und Edelstahl bis hin zu hochentwickelten Getriebescharnieren für komplexe Bewegungsanforderungen. 

Technische Anforderungen an Scharniere in der Schaltschranktechnik

Die Auswahl eines geeigneten Scharniersystems erfolgt nicht allein auf Basis der Türgeometrie oder der Optik. Darüber hinaus müssen eine Vielzahl technischer Anforderungen erfüllt werden, um Funktionalität, Sicherheit und Langlebigkeit im industriellen Umfeld zu gewährleisten. Insbesondere im Schaltschrank- und Gehäusebau unterliegen Scharniere komplexen Beanspruchungen – sowohl mechanisch als auch funktional.

  • Ein zentrales Kriterium ist die Tragfähigkeit. Die Scharniere müssen das Gewicht der Tür über viele Öffnungszyklen hinweg zuverlässig aushalten, ohne dabei an Stabilität oder Präzision zu verlieren.
  • Ebenso relevant ist die Zugänglichkeit. Die Tür muss sich über den gewünschten Öffnungswinkel sicher und ohne Kollision öffnen lassen – häufig sind hier 90°, 125° oder auch 180° gefordert. Gerade bei Reihenschränken oder in engen Technikräumen kann dies eine Herausforderung darstellen, die konstruktiv berücksichtigt werden muss.
  • Die Aushängbarkeit ist ein weiteres wichtiges Merkmal, denn in vielen Fällen ist es erforderlich, die Tür temporär komplett zu entfernen – beispielsweise für den Einbau von Komponenten oder bei Wartungsarbeiten. Die Möglichkeit, die Tür werkzeuglos zu lösen, steigert die Bedienfreundlichkeit erheblich. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass einzelne Bauteile, beispielsweise Scharnierstifte, nicht verloren gehen können. Entsprechende Lösungen berücksichtigen diesen Aspekt.
  • Ein entscheidender Punkt ist zudem der Bauraum, denn insbesondere in kompakten Gehäusen muss das Scharnier so ausgelegt sein, dass es möglichst wenig Raum beansprucht und gleichzeitig nicht mit benachbarten Komponenten kollidiert. 
  • Weitere Anforderungen ergeben sich aus den Umgebungsbedingungen. Scharniere müssen häufig widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit, Staub, Vibrationen oder chemischen Einflüssen sein. Hier ist die Auswahl des passenden Materials und der Oberflächenveredelung entscheidend. 
  • Ein zentraler Aspekt ist auch die Sicherheit: Insbesondere in Anwendungen mit erhöhter Manipulationsgefahr, wie Outdoor-Gehäusen oder sicherheitsrelevanten Installationen, ist es unerlässlich, dass die Scharniere von außen nicht zugänglich oder abschraubbar sind. Ein verdeckter Einbau kann hier einen erheblichen Sicherheitsgewinn bedeuten.

Werkzeugloses Aushängen kinderleicht

Das innenliegende Scharnier erfüllt viele der Anforderungen auf besonders effektive Weise. Im Gegensatz zu außenliegenden Varianten bleibt es im geschlossenen Zustand unsichtbar, kann platzsparend integriert werden und erhöht die Sicherheit, da es von außen nicht zugänglich ist. Gerade in Anwendungen mit erhöhtem Manipulationsschutz und anspruchsvoller Ästhetik ist diese Bauform besonders gefragt. Innenliegende Scharniere können sowohl für aufliegende Türen – die außen auf dem Rahmen aufliegen – als auch für innenliegende Türen eingesetzt werden, die sich flächenbündig im Türrahmen oder Gehäuse befinden. 

EMKA, als Weltmarktführer für Verschlüsse, Scharniere und Dichtungen im Schaltschrankbau, bietet für beide Türarten passende Varianten an. Zur Reduzierung von Montagezeiten hat das Unternehmen ein Scharnier entwickelt, das eine werkzeuglose und komfortable Trennung von Tür und Gehäuse bietet. 

Darüber hinaus sind weitere Scharniere erhältlich, die ebenfalls ein werkzeugloses Aushängen der Tür oder Klappe ermöglichen – und das quasi in jedem Winkel. Die innenliegenden, nicht sichtbaren Scharniere steigern vor allem die optische Wertigkeit, da sie nicht als ästhetisch störend empfunden werden können. Darüber hinaus schützt die verdeckte Position das Scharnier zuverlässig vor Vandalismus und schlechter Witterung. Schmutz, Feuchtigkeit und Korrosion können dem Scharnier weniger anhaben – was insbesondere bei Outdoor-Gehäusen, Schaltschränken in rauen Industrieumgebungen oder mobilen Anwendungen wie im Caravan- oder Bahnbereich von entscheidender Bedeutung ist. Auch in engen und schmalen Durchgängen oder  bei Fluchtwegen haben die innenliegenden Scharniere Vorteile, da ein „Hängenbleiben“ am Scharnier ausgeschlossen werden kann.

Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten

Ob in der Stromversorgung, Telekommunikation oder E-Mobilität – technische Anlagen im Außenbereich sind Witterung und Vandalismus in besonderem Maße ausgesetzt. Stromverteilerschränke und Ladesäulen für Elektrofahrzeuge müssen nicht nur funktional und normgerecht, sondern auch dauerhaft sicher verschlossen sein. Innenliegende Scharniere bieten hier klare Vorteile: Sie sind von außen nicht sichtbar, bieten keine Angriffsfläche für Manipulationen und sind besser gegen Regen, Schmutz und Temperaturwechsel geschützt. Besonders durch die Möglichkeit der Montage sogar innerhalb des Dichtungsbereichs bleibt auch das Scharnier selbst noch besser vor Witterung geschützt. 

Für derartige Anwendungsfälle bietet sich das 90° Verschwindscharnier von EMKA an, das zudem werkzeuglos aushängbar ist. 

In modernen Serverräumen und Netzwerkinfrastrukturen spielt neben der Funktionalität zunehmend auch das Design eine entscheidende Rolle. Gerade bei engen Gängen, Glasfronten oder flächenbündiger Bauweise stören außenliegende Scharniere das Gesamtbild. Innenliegende Scharniere sind hier die erste Wahl: Sie ermöglichen eine klare, reduzierte Optik und bieten Sicherheit vor Manipulation. Die Möglichkeit, die Tür im Bedarfsfall werkzeuglos auszuhängen, erhöht zusätzlich die Flexibilität im laufenden Betrieb und verhindert, dass geöffnete Türen in engen Gängen zwischen den Servern Fluchtwege blockieren. Genau diese Anforderungen erfüllt das 125° Scharnier mit unverlierbarem Stift von EMKA, das sich sowohl rechts als auch links an Tür und Gehäuse montieren lässt.

Im Fahrzeugbau – insbesondere bei Reisemobilen, Sonderfahrzeugen oder Bahnwaggons – stehen gleich mehrere Anforderungen im Fokus: geringes Gewicht, klare Optik und sicherer Verschluss. Innenliegende Scharniere wie das 180° Getriebescharnier von EMKA für innenliegende Türen bei Wohnmobilen lassen sich perfekt in das Karosseriedesign integrieren, ohne die äußere Linienführung zu unterbrechen. Darüber hinaus bieten sie besseren Schutz gegen äußere Einwirkungen und damit ein Höchstmaß an Sicherheit. Dabei müssen sie möglichst klein und dennoch robust gebaut sein, um den Nutzungsraum nicht einzuschränken. 

Fazit

Letztlich bieten innenliegende Scharniere eine praxisbewährte Lösung, wenn es um verdeckte, sichere und zugleich designorientierte Türanbindungen in anspruchsvollen Anwendungen geht. Dabei erfüllen die Lösungen von EMKA die gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Optik, Präzision, Stabilität und Langlebigkeit optimal. Sie gewährleisten eine effiziente Anwendung sowie Montage und ermöglichen mit ihren Konstruktionsdetails einen vielseitigen Einsatz.

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