Das Outsourcing der IT-Bereiche von Unternehmen hin zu professionell gemanagten Co-Location Rechenzentren erfordert neue Wege bei der Zutrittskontrolle. Nicht jeder Kunde möchte gleich ein eigenes Cage oder gar einen kompletten Raum mieten; oft genügen ein oder zwei Schränke für die benötigte IT-Hardware. So ist es durchaus üblich, dass in einer Schrankreihe unterschiedliche Kunden Ihr Equipment unterbracht haben. Hier kommt der Zutrittskontrolle zum einzelnen Schrank eine besondere Bedeutung zu.
Eine sichere Zutrittskontrolle zu Schränken in Rechenzentren mit hoher Besucherfrequenz verbietet schlüsselgebundene Lösungen, da das Handling, nicht zuletzt bei Verlust oder Diebstahl, sehr umständlich und kostenintensiv ist. Elektronische Verschlusslösungen mit Ereignisspeicherung, ferngesteuert via Netzwerk oder über Tastatur / Transponder aktivierbar, bieten sich an, dem Kunden einfachen Zugang zu gewähren und dem Betreiber eine Dokumentation und damit einen Nachweis der getätigten Zugänge (WER, WANN, WO) zu ermöglichen. Dazu findet man auf dem Markt verschiedene Systeme mit elektronisch gesteuerten Griffen für Serverschränke.
Wer sich allerdings mit der nachträglichen Installation solcher Griffsysteme in bestehende Anlagen beschäftigt, schreckt oft, trotz unbestrittener Vorteile, vor dem dazu notwendigen Aufwand zurück. Nach Aussuchen geeigneter Griffe, möglicherweise unterschiedliche Typen, wenn Schränke verschiedener Hersteller im Einsatz sind, beginnt die eigentliche Schwierigkeit. Die Anschlusskabel der Griffe müssen auf der Schranktür verlegt, über das Scharnier ins Schrankinnere geführt und von dort weiter zu einer Zentraleinheit verkabelt werden. Dazu müssen Kabelkanäle auf die Tür geklebt werden, Knickschutz am Kabel angebracht und Verkabelungsarbeiten im Schrank und zu den weiteren Schränken durchgeführt werden, ...
Vor diesem Hintergrund entstand die neue Griffserie AGENT E von EMKA, die die Vorteile eines elektronischen Schrankverschlusses wie Schließplan und Ereignisspeicherung mit denen eines mechanischen Verschlusses wie einfache Montage und robuste Ausführung verbindet. Adaptierbar auf Türausschnitte und Anbindungen unterschiedlicher Schrankhersteller lässt sich AGENT E in wenigen Minuten einbauen, da er batteriebetrieben ist und ohne jegliche Verdrahtung auskommt.
Die Öffnung eines AGENT E Schwenkgriffes erfolgt durch einen kleinen Handsender ("TAG“) der den Öffnungsvorgang einleitet, sofern er dazu berechtigt ist. Dazu wird der Lichtstrahl des TAGs auf die Fotozelle des Schwenkgriffes gerichtet. Das Licht der TAGs ist mehrfach moduliert; jeder Handsender hat eine individuelle Kennung.
Skalierbar für die unterschiedlichen Sicherheitsbedürfnisse ist dieses System in drei verschiedenen Varianten erhältlich.
In der Variante "Basic" erfolgt die Vergabe der Berechtigungen über einen speziellen Handsender ("MASTER“). Der Vorteil gegenüber einer konventionellen Schließanlage besteht, darin dass ungültige TAGs einfach entfernt werden können, ohne das Schloss zu ersetzen.
Noch mehr Komfort bietet die Version “Professional”. Hier lassen sich Schließpläne und Zeitprofile bequem per Software über die eingebaute USB Schnittstelle konfigurieren und der im Griff integrierte Ereignisspeicher auslesen. Der Anwender sieht darin auf einen Blick, wer wann diesen Griff geöffnet und wieder geschlossen hat. Zusätzlich kann noch ein Türkontakt angeschlossen werden, um neben dem Griff- auch den Türzustand zu überwachen.
Für größere Anlagen eignet sich die Variante “Superior”. Alle Vorgänge lassen sich von zentraler Stelle administrieren; die Kommunikation mit den Griffen findet per Funk statt. Konfigurieren, Auslesen und Öffnen der AGENT E Verschlüsse sind funkgesteuert möglich, Alarme können als Relaiskontakte oder SNMP Traps zur Verfügung gestellt werden. In dieser Version können zur Öffnung auch Tastaturen oder Transpondersysteme eingesetzt werden.
Alle Griffvarianten arbeiten extrem energieeffizient; die Batterielebensdauer beträgt ca. 3 Jahre oder mindestens 15000 Schließungen.
Die bei elektronischen Systemen oft fehlende Notstromversorgung bei Ausfall der Hilfsenergie wurde über die USB Schnittstelle hervorragend gelöst. Ein angeschlossener Laptop Computer oder ein Handyladegerät nach neuem Standard versetzen einen Griff mit leeren Batterien wieder in Funktion, damit er über einen berechtigten TAG geöffnet werden kann.